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oder 2 oder 3 Hunde?
"KAUFE EINEN HUND |
UND DEIN GELD KAUFT |
UNWEIGERLICH LIEBE". |
SO RUDYARD KIPPLING. Schenke Deinem Hund einen Hund und er kann sein ,,Hundsein" entwickeln. Denn alle Hunde, zumindest die jungen, haben gerne Gesellschaft von Menschen und Artgenossen ! Das sagt ein Mann, der sehr viel von Hunden versteht, der bekannte englische Tierverhaltensforseher und Tierarzt Dr. Michael Fox. In seiner Praxis hat er beobachtet: ,,Hunde, die zu zweit in einem Haushalt leben, machen oft einen gesünderen Eindruck. Das liegt nicht daran, daß Besitzer von zwei Hunden besser für sie sorgen, sondern weil die zwei Hunde ständigen Kontakt mit einem Artgenossen haben. Ein Welpe hat Freude am Spielen. Wenn er keinen anderen Hund oder eine Katze als Spielpartner hat, spielt er auch allein, aber nicht so intensiv und begeistert. Zwei Hunde, die miteinander aufgewachsen sind, spielen zusammen bis sie alt sind, sind vitaler - auch interessanter, unterhaltsamer für den Menschen. Ich höre es immer wieder: Zusammen mit ihren Kindern schauen sie stundenlang dem Spielen ihrer Hunde zu und machen auch mit." Das verbreitet gute Stimmung im Haus; Psychologen meinen, daß sich dies günstig auf die seelische Gesundheit der Menschen auswirkt. Gute, einleuchtende Gründe. Trotzdem halten die meisten bisher nur einen Hund. Viele haben dafür auch plausible Gründe, räumliche, zeitliche, familiäre, finanzielle oder Altersgründe - weshalb sie nur einen, oder zunächst nur einen Hund haben - und mit ihm sehr glücklich sind. |
ZWEI HUNDE - WELCHE VORAUSSETZUNGEN BRAUCHEN SIE? Je größer die Wohnung, desto besser. Noch besser ein Haus mit umzäuntem Garten. Auf jeden Fall braucht jeder Hund einen Platz auf den er sich zurückziehen, mal allein sein, seinem Kumpel aus dem Weg gehen kann. Getrennte Wasser- und Futternäpfe. Fertignahrung macht für zwei Hunde kaum mehr Arbeit. Zwei Hunde beschäftigen sich, spielen miteinander, können auch mal ein paar Stunden länger allein sein - weil sie ja nicht alleine sind. Aber es wäre falsch, zu glauben: Zwei Hunde kann man (wie zwei Katzen, oder zwei Wellensittiche) unbesorgt den ganzen Tag alleine lassen. Sie brauchen ihren Rudelchef ihren Menschen, der mit ihnen jeden Tag auch mindestens einmal nicht nur kurz ,,Gassi", sondern richtig spazieren geht. Dem Menschen bekommt es hervorragend. |
ZWEI RÜDEN, ZWEI HÜNDINNEN - ODER LIEBER EIN PAAR? Ideal ist ein Paar . Wenn kein Nachwuchs erwünscht ist, sollte einer von beiden kastriert werden. Auf jeden Fall ist der Rüde zur Hündin nie rüde, eher Kavalier. Zwei Hündinnen sind oft zänkisch, zwei Rüden von klein auf meist gute Kumpel. Allerdings: Wenn ein junger Rüde zu einem älteren dazukommt, kann es später Machtkämpfe geben. |
WENN ZWEI HUNDE, WANN ZWEI HUNDE? Wenn man sich für zwei Welpen entscheidet, sollten es Wurfgeschwister sein. Sie wachsen problemlos miteinander auf. Denn ein junger Hund braucht sehr viele Sozialkontakte. Wichtig ist jedoch: jeder Hund muß einzeln erzogen werden, weil er die individuelle Ansprache, das nur auf ihn bezogene Lernprogramm braucht. |
EIN HUND IST SCHON DA... Gut bewährt: Ein junger Hund (Welpe) kommt zum älteren (am besten ein Altersunterschied von drei, vier Jahren). Wenn ein Hund schon lange im Hause ist (etwa sechs Jahre), ist er bereits so ausschließlich auf seinen Menschen eingeschworen, daß er nicht begeistert ist, wenn ein jüngerer kommt, der ihm seine Revierrechte streitig machen könnte. Es klappt meist leichter, wenn die beiden sich auf neutralem Boden (bei Freunden, im Tierheim, in einem ruhigen Park) kennenlernen und beschnuppern können. Zu Hause darauf achten, daß der ,,Alte" nicht zu kurz kommt, der ,,Neue" nicht zu sehr bevorzugt wird, sonst verbindet er mit dem Neuankömmling unangenehme Erfahrungen - keine gute Basis für eine Hundefreundschaft. Denn in der Hundehierarchie hat nun mal der Stärkere das Sagen. Und - der Oberchef muß immer der Mensch bleiben. Dann sind alle drei zufrieden. |
WELCHE RASSEN PASSEN ZUSAMMEN? ,,Die pass'n zusammen, wie zwei linke Latschen", würde der Berliner sagen - wenn z.B. ein Windhund einen Mops als Partner bekäme. Wobei der zweite Hund keineswegs immer aus der gleichen Rasse stammen muß. Dackel und Schäferhund kann beispielsweise eine sehr gute Kombination sein. Am besten allerdings. z.B. Terrier untereinander, oder Jagdhunde. Wehrhafte Hunde wie Doggen und Rottweiler sollte nur ein sehr erfahrener Hundehalter zusammen halten. |
DREI HUNDE ? Antwort von Dr. Michael Fox: ,,Ich rate zu zweien - und meine auch zwei. Denn in Dreiergruppen kommt es eher zu Rivalitäten und Streitigkeiten." |
UND WAS IST IM URLAUB? Der Hund will mit, natürlich der zweite auch. Hotels, Pensionen, Campingplätze, nehmen (wenn sie einen nehmen) auch zwei. Sollen die Hunde in eine Hundepension, ertragen zwei zusammen die Trennung vom Menschen leichter. |
Dieser Artikel will nicht all jenen, die in ihrem Hund einen treuen Begleiter und Freund gefunden haben und mit ihm glücklich sind, ihr Glück verleiden. Sondern es soll gezeigt werden, wie schön ein Leben mit zwei Hunden sein kann. Wobei eins wichtig ist : Ein zweiter Hund kann kein ständiger Ersatz für den abwesenden Menschen sein. Als Rudeltier brauchen Hunde ihren ,,Rudelchef". Wer nicht genügend Zeit hat, sich um einen Hund zu kümmern, sollte erst recht nicht zwei Hunde halten. Und: Wer sich mit seinem Vermieter und Wohnungsnachbarn gerade so arrangiert hat, daß ein Hund geduldet wird - sollte ungefragt keinen zweiten anschaffen. |
Dieser Text
wurde übernommen aus der Broschüre: Informationen
entnommen vom Parson Jack Russell Terrier - Zwinger "Swimbridge"
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